Skip to main content

Was ist technisches Tauchen

Wings, Doppelflaschen, ein langer Mitteldruckschlauch am Hauptautomaten, das alles und noch mehr wird mit dem Begriff „Technisches Tauchen“ in Verbindung gebracht. Aber ist man auch direkt ein technischer Taucher, nur wenn man eine Doppelflasche taucht?

Muss man als technischer Taucher eine Stageflasche mit einem speziellen Atemgas für die Deko-Stopps mitführen? Oder kann man auch nur mit einem einzigen Atemgas bereits technisch tauchen?

Das sind ein paar Fragen. Wo beginnt technisches Tauchen genau? Und wo hört es auf? Mit diesem Artikel möchte ich zum Einstieg versuchen ein wenig Licht in die Begrifflichkeit des technischen Tauchens bringen:

Wings, Doppelflaschen, ein langer Mitteldruckschlauch am Hauptautomaten, das alles und noch mehr wird mit dem Begriff „Technisches Tauchen“ in Verbindung gebracht. Aber ist man auch direkt ein technischer Taucher, nur wenn man eine Doppelflasche taucht?

Muss man als technischer Taucher eine Stageflasche mit einem speziellen Atemgas für die Deko-Stopps mitführen? Oder kann man auch nur mit einem einzigen Atemgas bereits technisch tauchen?

Das sind ein paar Fragen. Wo beginnt technisches Tauchen genau? Und wo hört es auf? Mit diesem Artikel möchte ich zum Einstieg versuchen ein wenig Licht in die Begrifflichkeit des technischen Tauchens bringen:


Die klassische Unterscheidung:

In gängigen Foren und Tauchmagazinen kam in den letzten Jahren der Trend auf, ganz klar zwischen „Sporttauchen“ und „Technischem Tauchen“ zu unterscheiden. Aber warum?

Ist der Sporttaucher so von den „großen“ technischen Tauchern beeindruckt, dass er sich scheut, sich mit ihnen zu vergleichen? Oder ist der technische Taucher so von sich und seinen Tauchfertigkeiten überzeugt, dass er nichts mit dem klassischen Sporttaucher zu tun haben möchte, der nur im Urlaub 4-5 Tauchgänge macht (man beachte hier bitte die leicht überspitzte Wortwahl!).

Mir persönlich war diese klassische Unterscheidung immer ein bisschen suspekt, da sich verschiedene Gruppen von Tauchern von einander abgegrenzt haben. Ist hier eine richtig klare Abtrennung überhaupt möglich … bzw. eigentlich gewollt?

Sporttauchen VS. technisches Tauchen:

Wenn wir es mal ganz streng nehmen, ist doch die Mehrzahl der technischen Taucher auch Sporttaucher, oder? Denn ein Sporttaucher ist doch jemand, der/ die …

  • den Sport (also hier das Tauchen) als Hobby betreibt
  • das Tauchen als Sport sieht
  • das Tauchen nicht als Beruf betreibt

Im Umkehrschluss die Frage, was macht einen technischen Taucher aus? Hier denke ich, dass folgende Punkte ganz gut zutreffen: Ein technsicher Taucher ist jemand, der/ die …

  • außerhalb der „Tauchgrenzen“ der klassischen Ausbildungsverbände taucht
  • an Tauchplätzen taucht, die nur mit einer speziellen Ausbildung sicher zu betauchen sind (z.B. Höhlen)
  • sich auf spezielle Tauchgänge sehr gezielt vorbereitet (sehr tiefe Tauchgänge)
Das heißt, eine Abgrenzung ist zwar in gewisser Weise gegeben, aber ein technischer Taucher ist eben auch ein Sporttaucher. Wahrscheinlich würde hier der Begriff „Technischer Sporttaucher“ noch am Ehesten passen 

Wenn wir wirklich eine klare Grenze im Tauchsport ziehen möchten, würde das nur bei Sporttauchern und Berufstauchern zutreffen. Der Sporttaucher betreibt das Tauchen als Hobby und zum Spaß (egal ob er nun 5 km in eine Höhle hinein taucht oder sich in Ägypten in 10 m Tiefe die bunten Unterwasserwelt betrachtet). Der Berufstaucher taucht, um sich damit seinen Lebensunterhalt zu verdienen (sei es als Tauchlehrer an einer Tauchbasis, als technischer Tauchlehrer oder als Sättigungstaucher, der wochenlang in einer Druckkammer lebt und extreme Arbeiten unter Wasser ausführt).

Im Vorfeld habe ich mir hierzu natürlich ein paar Gedanken machen müssen … das hat das Artikelschrieben so an sich. Daher möchte ich mich in den kommenden Artikel darauf festlegen, dass wir das technische Tauchen anhand von vier Arten des Tauchens betrachten:

  • Das Tieftauchen mit speziellen Gasgemischen (Trimix-Tauchen)
  • Das Tauchen in Höhlen
  • Das Tauchen mit Kreislaufgeräten
  • Das Solo Tauchen
  • Das Side Mount Tauchen

Bei den ersten drei bis vier Punkten dürften wir uns einig sein. Der fünfte ist vielleicht für ein paar von Euch überraschend. Aber ich denke, dass das Side Mount Tauchen doch in diesem Zusammenhang betrachtet werden sollte. Es ist speziell in Deutschland derzeit sehr viel in den Medien und in Foren zu finden, und gilt schon als kleiner „Hype“. Viele klassische Ausbildungsverbände bieten mittlerweile Kurse an.

Allerdings finde ich, dass das Side Mount Tauchen erst in ganz speziellen Bereichen seine berechtigte Anwendung findet, in die der Durchschnittstaucher sicherlich nicht oft tauchen wird, so z.B. sehr enge Höhlen, die mit einem Flaschenpaket auf dem Rücken nicht betaucht werden können, oder auch enge Wracks.

Wie wird man ein technischer Taucher?

Der Schwerpunkt soll darauf liegen, Neulingen einen Einblick zu geben, was technische Taucher sind und wie man in das technische Tauchen einsteigen kann. Egal, ob Ihr nun tiefer tauchen möchtet, ob Euch wassergefüllte Höhlen locken oder Ihr Euch für das Tauchen mit einem Rebreather interessiert. Jeder fängt irgendwie mal mit dem technischen Tauchen an.

Die kommenden beiden Artikel werden Euch einige technische Tauchausbildungsverbände und -organisationen näher bringen, und Euch einen Einblick geben, über welche Kurse man in das technische Tauchen einsteigen kann.

Techn. Tauchverbände

Es gibt mittlerweile eine große Auswahl an Tauchsportverbänden, die sich das technische Tauchen auf die Fahnen geschrieben haben. Ich möchte mit der folgenden Auswahl einen Überblick über die bekanntesten Verbände geben. Natürlich ist die Liste nicht vollständig!

Technische Tauchsportverbände & Ausbildungsorganisationen

In den vergangenen Jahren ist der Begriff des technischen Tauchens immer öfter in Taucherkreisen aufgetaucht. Dementsprechend haben sich auch die Ausbildungsorganisationen in diesem Bereich weiterentwickelt, bzw. es wurden ganz neue Verbände gegründet, die sich z.T. ausschließlich das technische Tauchen auf die Fahnen schreiben. Um Euch ein wenig die Orientierung zu erleichtern, möchte ich im Folgenden die wichtigsten und größten Ausbildungsorganisationen und -Verbände kurz vorstellen.

Die Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die Reihenfolge folgt keiner bestimmten Ordnung!

TDI – Technical Divers International 

TDI ist laut eigener Aussage auf ihrer Website einer der größten technischen Ausbildungsverbände. TDI wurde im Jahr 1994 gegründet. Der Verband bietet Kurse von Nitrox über Trimix bis zu Rebreather. Laut eigenen Angaben hat er weltweit über 10.000 Tauchlehrer … was ja schon ein Wort ist! In Deutschland tritt TDI als TDI/SDI auf – wobei SDI für die Sporttaucher-Ausbildung zuständig ist. TDI orientiert sich bei ihren technischen Kursen sehr an der DIR-Konfig.  Die Website von TDI

GUE – Global Underwater Explorers

GUE ist ein US-amerikanischer Ausbildungsverband, der vor etwas mehr als 10 Jahren in Florida gegründet wurde. GUE hat sich der DIR-Philosophie verschrieben, und bildet auch sehr strikt in dieser Richtung aus. Der Einstieg in das technische Tauchen läuft bei GUE über den Fundamentals-Kurs. Diesen muss jeder belegen, der mit GUE in Richtung Höhle oder Trimix-Tauchen gehen möchte. Website von GUE

IANTD – International Association of Nitrox and Technical Divers

IANTD ist laut eigener Beschreibung auf der Website aus dem Bedürfnis von Tauchern nach einer professionellen Ausbildung im Bereich des Nitrox-Tauchens hervorgegangen. Später wurde dann noch das Trimix-Tauchen in das Ausbildungsprogramm mit aufgenommen. Bei IANTD könnt Ihr sowohl Kurse im Bereich des Mischgastauchens als auch im Bereich des Tauchens mit Kreislaufgeräten belegen. Website von IANTD (Deutschland)

ISE – Inner Space Explorers

ISE ist ein noch recht neuer Verband, der sich an der DIR-Philosophie orientiert. Der Verband ist in Deutschland gegründet worden, es finden sich aber mittlerweile auch einige internationale Ausbilder. ISE bietet ebenfalls Ausbildung in den Bereichen Trimix und Höhle. Ein weiterer Zweig ist hier noch das Wracktauchen. Die Website von ISE

Neben diesen bekannten technischen Tauchsportverbänden gibt es auch noch viele kleinere Organisationen, die im Bereich technisches Tauchen ausbilden. Auch springen immer mehr der etablierten Sporttauchverbände wie SSI und PADI auf den Zug „Tec Tauchen“ auf, und versuchen ihre Grundeinstellung zum Tauchen auch auf diesen Bereich zu übertragen.

Welcher Verband ist für mich geeignet?

Solltet Ihr an einer Ausbildung im Bereich des technischen Tauchens interessiert sein, dann werdet Ihr nicht drum herum kommen, Euch einen passenden Ausbildungsverband zu suchen. Welcher der oben aufgeführten nun für Euch der Beste ist, hängt ganz von Euch ab. Ich persönlich habe einen Favoriten, den ich Euch jetzt hier aber nicht aufdrängen will  Es gibt aber ein paar Eckpunkte, die Ihr bei der Wahl der richtigen Ausbildungsorganisation beachten solltet, bzw. an denen Ihr Euch orientieren könnt:

  • Kennt Ihr jemanden, der bereits technisch taucht? Fragt ihn/ sie doch einfach mal wo er/ sie Ausbildung gemacht hat. Was waren die Vorteile, bei dem jeweiligen Verband? Was hat nicht so gut funktioniert?
  • Gibt es bei Euch in der Umgebung einen Tauchlehrer? Wenn Ihr einen technischen Tauchlehrer in der Nähe habt, kontaktiert ihn. Er kann Euch sicherlich am Meisten über seinen Ausbildungsverband erzählen und Ihr bekommt direkt einen ersten Eindruck von einem potentiellen Tauchlehrer für Euch.
  • Gibt es Testtage oder Demo-Days? Immer öfter gibt es Testevents oder Demo-Days, an denen sich auch Ausbildungsverbände vorstellen. Hier kann man sich einen sehr guten ersten Eindruck verschaffen.
  • Wenn Ihr einen passenden Verband gefunden habt, kontaktiert einen Tauchlehrer. Da gerade im technischen Tauchen die Kurse anspruchsvoller und länger werden, verbringt man mit dem Tauchlehrer viel Zeit. Wenn hier das Zwischenmenschliche nicht stimmt, macht der beste Kurs keinen Spaß!
  • Gibt es eine Gruppe technischer Taucher in Eurer Nähe? Wenn ja, tretet in Kontakt mit ihnen. Zum einen bekommt Ihr sicherlich gute Tipps, was die Ausbildung angeht. Zum anderen habt Ihr dann aber eine Gruppe an der Hinterhand, mit der Ihr nach erfolgreichem Abschluss des Kurses auch mal tauchen gehen könnt.

Wenn Ihr diese Eckpunkte berücksichtigt, solltet Ihr die Chance haben, einen guten ersten Eindruck von einem Ausbildungsverband bzw. einem Tauchlehrer zu bekommen. Gerade in diesem Bereich ist das das A und O eines guten Kurses!

Wie beginnt Ihr am Besten mit dem technischen Tauchen

und welche Voraussetzungen solltet und müsst Ihr mitbringen?

Egal ob Ihr Euch nun für das Tauchen in Höhlen interessiert, tiefe Wracks betauchen möchtet oder aber mit einem Kreislaufgerät tauchen möchtet, irgendwie muss man mal den Anfang machen …

Voraussetzungen, die Ihr mitbringen solltet

Wenn es in den Bereich des technischen Tauchens geht, werden die Tauchgänge in den allermeisten Fällen etwas extremer. D.h. die Tauchgänge finden jenseits von bekannten Sporttaucher-Grenzen statt. Sei es nun in einem overhead environment (wie es neu-deutsch so schön heißt), also in einer Höhle oder im Inneren eines Wracks, oder der Tauchgang wird tiefer oder es kommen Rebreather zum Einsatz, die ein spezielles Wissen und Umgang mit dem Gerät erfordern.

Daher daher hier ein paar Voraussetzungen, die Ihr mitbringen solltet, wenn Ihr mit dem technischen Tauchen beginnen möchtet:

  1. Einen Tauchschein: Der erste Punkt klingt zwar lustig, aber Ihr müsst auf alle Fälle einen Tauchschein haben, wenn Ihr mit dem technischen Tauchen beginnen möchtet! Es gibt keinen Verband, der als Beginner-Tauchkurs einen Trimix- oder Höhlentauchkurs anbietet!
  2. Erfahrung: Der zweite wichtige Punkt ist die persönliche Erfahrung! Ihr müsst mit Eurer Ausrüstung vertraut sein und Euch unter Wasser wohl fühlen. Je mehr Erfahrung man hat, umso besser. Ich habe den Eindruck, dass immer mehr Leute, immer schneller mit dem technischen Tauchen beginnen möchten. Kaum den Tauchschein in der Tasche, schon kommt der erste Trimix-Kurs (leicht überspitzt formuliert…)
  3. Gute theoretische Kenntnisse: Wenn Ihr mit dem technsichen Tauchen beginnt, so ist eine gewisse theoretische Grundlage nicht von Nachteil! Die Grundtheorie, die Ihr im Anfängertauchkurs gelernt habt, ist ebenso beim technischen Tauchen gültig und Ihr lernt noch vieles mehr dazu!
  4. Fitness: Auch das ist ein wichtiger Punkt! Beim technischen Tauchen seid Ihr (in den meisten Fällen) mit noch mehr Ausrüstung im Wasser, als bei einem normalen Tauchgang. Das heißt, mehr Ausrüstung muss bewegt und getragen werden, Ihr müsst körperlich mehr leisten. Je fiter Ihr seid, desto weniger anfällig seid Ihr dann für Stress oder DCS, desto weniger geratet Ihr aus der Puste.
  5. Persönliche Einstellung: Auch die persönliche Einstellung spielt eine wichtige Rolle! Die Tauchgänge werden länger und anspruchsvoller. Hier sollte man verantwortungsbewusst „ans Werk“ gehen! Mit Draufgängertum o.Ä. gefährdet man sich selbst und seinen Tauchpartner. Hire wird "AWARENESS" ganz groß geschrieben !

Was ist DIR ? 

Rund um den Globus trifft man immer mehr auf Taucher, die nach DIR - Richtlinien tauchen.DIR – Do It Right - ist ein ganzheitliches Tauchsystem, das unter anderen standardisierte Verfahren und  Ausrüstungskonfiguration voraussetzt, um zu funktionieren. DIR ist das Akronym für „Do it Right“ das wiederum aus einem Artikel mit dem Titel „Do it right or don’t do it!“ („Mach’ es richtig oder lass’ es bleiben!“) von George Irvine stammt. Der Artikel wurde im Jahr 1995 im Magazin DeepTech publiziert. George Irvine war Projektdirektor bei WKPP, dem Woodville Karst Plain Project und erarbeitete mit seinem Tauchpartner Jarrod Jablonski basierend auf der „Hogarth’schen Ausrüstungskonfiguration“, eine bis ins kleinste Detail durchdachte, ganzheitliche Tauchphilosophie, die unter dem Namen DIR bekannt wurde. Jarrod Jablonski gründete 1998 die Non Profit Organisation Global Underwater Explorers (GUE) die sich unter anderem, hochwertigster Tauchausbildung nach DIR Richtlinien verschrieben hat. Taucher, die diese Richtlinien anwenden, stellten fest, dass diese Art des Tauchens einfach, außerordentlich sicher und jederzeit und überall anwendbar ist. Gleichgültig, ob Du nun flache Rifftauchgänge in einer Single Tank - Konfiguration oder einen tiefen Wrack- oder Höhlentauchgang mit Doppeltank, Mischgas, Stage(s) und Scootern durchführen willst, GUE Training verfeinert Deine taucherischen Grundfertigkeiten wie Tarierung, Trimm, Situationsbewusstsein, Gas Management, Dekompressions Management so weit, dass Du Dich im Wasser einfach wohler fühlst und sichere Tauchgänge, die Du zu jedem Zeitpunkt kontrollierst und beherrschst, durchführen kannst.

So, das war der erhobene Zeigefinger! Wie aber kann man nun bei einem Verband mit dem technischen Tauchen beginnen?

Weiter oben habe ich Euch ein paar Verbände vorgestellt, die Kurse im technischen Tauchen anbieten. Bei vielen Verbänden gibt es hier unterschiedliche EInstiegsmöglichkeiten:


Einsteig über einen Nitrox-Kurs: (TDI - Nitrox oder TDI - Intro to Tech)

Der Einstieg ins Technische Tauchen beinhaltet immer die gleichen Grundlagen: Ausrüstungskonfiguration, Trimm & Tarierung, Flossen- und Fortbewegungstechniken, Notfallprozeduren, Handsignale und mehr.

Viele Verbände bieten den Einstieg über Nitrox-Kurse. Der erste Kurs liegt hier noch auf Sporttaucherniveau (EAN 32 und 36). Der „Extended Nitrox Kurs“, den z.B. TDI anbietet, ist dabei aber schon der Einstieg ins technische Tauchen (Fundamentals). Oft wird dieser Kurs mit dem „Advanced Decompression Procedures“ angeboten. D.h. man erweitert mit einem Nitrox seinen taucherischen Rahmen was die Tiefe und die Grundzeit angeht, und nutzt für den Aufstieg ein zweites Atemgas (mit einem erhöhten Sauerstoffanteil) für die Dekompression.

Einstieg über einen Grundlagenkurs: (TDI - Intro to Tech u. Advanced Nitrox) 

Andere Verbände bieten den Einsteig ins technische Tauchen über einen Grundlagenkurs an. Auch hier ist die Voraussetzung, dass man bereits einen Tauchschein hat, und tauchen kann! Allerdings wird hier noch einmal ein sehr großer Wert auf die taucherischen Fertigkeiten gelegt. Neben Trimm und Tarierung sind auch das Tauchen im Team und spezielle Notfallprozeduren Grundlagen in diesem Kurs. Bei TDI ist der Intro to Tech z.B. der Einsteig ins technische Tauchen.

Einstieg ins Rebreather Tauchen

Beim Tauchen mit Kreislaufgeräten ist es noch ein bisschen anders. Man muss hier für das Gerät, das man tauchen möchte einen speziellen Kurs belegen. Dabei lernt man das Gerät kennen und bekommt die Details des Gerätes näher gebracht. Viele Hersteller verkaufen ihre Geräte nur mit einem dazu passenden Kurs! Sobald dann die Grundlagen gelegt sind, kann man sich in Richtung Trimix oder Höhle speziell auf seinem Gerät fortbilden.

Euer Einstieg!?

Wie Ihr nun in das technische Tauchen einteigen wollt, hängt sehr stark davon ab, was genau Ihr machen möchtet. Seid Ihr eher der Wrack-Fan, dann liegt natürlich ein Trimix-Kurs nahe. Zieht es Euch in Höhlen, dann solltet Ihr hier den passenden Kurs belegen!

Kosten ???

Vielleicht habt ihr ja schon mal diesen Spruch gehört "Technisches Tauchen kann man sich leisten oder man lässt es bleiben"

Klingt etwas überspitzt, aber woher kommt der Spruch?

Zuverlässig-zuverlässige Ausrüstung und Team wählen - Eine Tauchausrüstung braucht zwar jeder Taucher, aber technische Taucher benutzen mindestens doppelt so viele Ausrüstungsteile wie Sporttaucher. Da man mehr Ausrüstung braucht, haben technische Taucher höhere Ausgaben. Faustformel ist 8:1 zum normalen Sporttauchen.

Für alle Kurse aus dem Bereich des Technischen Tauchens werden folgende Gegenstände benötigt:

  • Ersatzmaske
  • Boje + Spool (min. 40m)
  • Wetnotes / Schreibtafel
  • Kompass
  • Lampe
  • Longhose-Konfiguration
  • Ausreichender Kälteschutz, Trocki empfohlen
  • keine Split-Fins / Force Fins

Doppelflaschen sollen DIR-konform sein, also mit absperrbarer Brücke. Die Größe ist für Einstiegskurse nicht relevant, allerdings emfehlen wir bei Neuanschaffung eine Doppel-12, da diese auch für Folgekurse verwendet werden kann. Für Doppelflaschen wird eine Wing/Backplate-Kombination vorausgesetzt.
Stageflaschen sollen aus Aluminium sein, empf. Größe 80cft. Dazu Atemregler mit 1m Mitteldruckschlauch und einem Finimeter mit 15cm Hochdruckschlauch.

Kurse, die Trimix enthalten, setzen ein weiteres Tariergas für den Trockenanzug voraus, da der Taucher sonst zu schnell auskühlt.

Ggf. anfallende Kosten für Mischgas (Schüler und Instruktor) werden separat in Rechnung gestellt.

Bitte kauft keine Ausrüstung für einen Tec-Kurs ohne Rücksprache - leider ist nicht alles zu gebrauchen was es am Markt gibt, und Fehlkäufe sind sicher falsch investiertes Geld.


CCR (Rebreather)

CCR-VORTEILE AUF EINEN BLICK

  • Tiefer tauchen: das optimale Nitrox-Gemisch in jeder Tiefe
  • Länger tauchen: mit dramatisch verlängerten Deko freien Grundzeiten
  • Stark reduzierte Deko Zeiten: wenn sie dekopflichtig werden, können sie mit sauerstoffreicherer Deko schneller aus dem Wasser
  • Extrem geringer Gasverbrauch: der Gasverbrauch wird durch den Sauerstoffwechsel bestimmt, nicht mehr von der Tiefe, damit liegt der durchschnittliche Verbrauch bei nur ca. 1 Liter/min!
  • Mehr Komfort: mit warmen, angefeuchtetem Atemgas
  • Einsatzfähigkeit: sofort Tauchfertig, flach oder tief
  • Kein teures Gas mischen/Vorausplanen für eine bestimmte Zieltiefe
  • Perfekte Tarierung: unbeeinträchtigt von der Atmung
  • Keine Blasen: lautloses Tauchen, hautnah an die Tierwelt

BITTE NICHT STÖREN

1) Warum auf CCR umsteigen?

Lautlos Tauchen.

Ruhig tauchen ohne Krach und Hast. Sie sind nicht länger ein Eindringling oder geräuschvoller Beobachter – Sie sind ein natürlicher Teil der Unterwasserwelt um Sie herum. Geschlossene Kreislaufgeräte geben Ihnen die Freiheit und die Zeit so zu tauchen, wie Sie sich es immer erträumt haben.


LASSEN SIE SICH ZEIT

2) Warum auf CCR umsteigen?

Mehr Tauchzeit.

CCRs verlängern die Nullzeiten erheblich. Bis zu 30 m Tiefe sind die Tauchzeiten die keine Dekostops erfordern typischerweise doppelt so lang wie beim gewöhnlichen offenen Tauchen.

Die Bedeutung des Tauchens mit einem sauerstoffangereicherten Atemgas liegt in einem erheblich geringeren Anteil von Inertgasen. Folglich ist die mögliche Tauchzeit bis Dekostops erforderlich werden – die Nullzeit – dramatisch verlängert.

Bei typischen Tauchtiefen im normalen Luftbereich sind diese Vorteile enorm. Möchten Sie sich an einem Riff einmal richtig Zeit nehmen können? Ein Tauchgang von 2,5-3 Stunden auf 20 m ohne Deko ist ein ganz realistischer Tauchgang mit einem CCR im Vergleich zu nur 36 Minuten Nullzeit beim normalen offenen Gerätetauchen.


SCHAUEN SIE GENAU HIN

3) Warum auf CCR umsteigen?

Super-Nitrox Tauchen.

Mixen von Super-Nitrox direkt und unmittelbar während des Tauchens – ein CCR liefert jederzeit das optimale Nitroxgemisch über den gesamten Tauchgang. Der CCR bietet all die Vorteile in Sachen Tiefe, verlängerten Nullzeiten und Dekovorteilen, die Nitrox auch beim offenen Tauchen mit sich bringt, aber mit dem Unterschied, dass keine Kosten, Zeit und Aufwand anfallen, um die verschiedenen Gasgemische für die vorgeplanten Zieltiefen vorab bereitzustellen, eine Vielzahl von Tauchflaschen tragen oder Gaswechsel während des Tauchgangs durchführen zu müssen.

CCRs bieten vereinfachtes Mischgas-Tauchen. Der Sauerstoff-Controller hält einen konstanten Sauerstoffpartialdruck im Atemkreislauf aufrecht und liefert somit einen variablen Sauerstoffanteil im Atemgasgemisch je nach Tiefe.

In der Praxis bietet dies höchste Flexibilität: ob flacher Rifftauchgang oder tiefes Wrack - das jeweils gleich vorbereitete Gerät stellt automatisch das optimale Atemgasgemisch für jede Tauchtiefe und ein sehr sauerstoffreiches Gemisch für die Deko bereit.


4) WARUM AUF CCR UMSTEIGEN?

Weniger Deko.

Wenn Sie so lange in der Tiefe bleiben, dass sie dekopflichtig werden, dann werden diese Dekozeiten stark verkürzt. Da das Gerät zu jeder Tiefe das Atemgas mit einem ideal hohen Sauerstoffanteil mischt und die eigentliche Dekozeit mit einem sehr sauerstoffreichen Gemisch verbracht wird, bringt das Inspiration Sie viel schneller wieder aus dem Wasser, als das beim offenen Tauchen möglich wäre.

Um nur ein Beispiel zu geben: für einen Tauchgang von einer Stunde auf 30 m Tiefe wird ein Dekostop von nur 11 Minuten erforderlich. Das gleiche Szenario beim offenen Tauchen, auch wenn dieses sehr unwahrscheinlich wäre, aber wenn man es so täte... dann wären 74 Minuten Deko notwendig!


REDUZIEREN SIE IHRE AUSGABEN FÜR ATEMGASE

5) Warum auf CCR umsteigen?

Verbrauchen Sie viel weniger Atemgas.

Einer der bedeutendsten Vorteile für das Tauchen im vollständig geschlossenen Kreislauf ist der enorme Anstieg in der Verbrauchseffizienz der Atemgase mit kleineren Flaschen, seltener erforderlichen Flaschenfüllungen und günstigeren Preisen (insbesondere wenn Trimix dabei ist)...

Offenes Tauchen (ob mit Pressluft oder Atemgasgemischen) verschwendet aufs Extremste das Atemgas. Diese Verschwendung steigt noch einmal dramatisch mit wachsender Tauchtiefe.

Bei 30 m atmet ein typischer Taucher mit einem Atemvolumen von 100 Litern pro Minute, wobei 98,9% davon lediglich durch den Umgebungsdruck determiniert sind (um das Lungenvolumen unter hohem Umgebungsdruck mittels dichteren Gases zu füllen) und einfach nur „weg geblubbert“ werden – jede Minute.


BEREITEN SIE SICH DARAUF VOR, WIEDER EIN ANFÄNGER ZU SEIN 

Sie mögen sich für den besten offenen Taucher aller Zeiten halten.... aber mit dem geschlossenen Kreislauf fängt wirklich jeder wieder ganz von vorne an.

Alle Rebreather erfordern eine spezielle Ausbildung, bevor sie getaucht werden können. Daher wird jeder CCR-Hersteller nur Geräte an ausgebildete Taucher verkaufen, die ein Zertifikat eines von dem Hersteller anerkannten Instruktors oder Ausbildungsorganisation vorweisen können. Völlig unerheblich wie groß Ihre Taucherfahrung  ist und wie sicher Sie sich als offener Taucher fühlen, Sie fangen nochmal ganz neu mit dem Rebreather an und Sie lernen nie aus.

Und hier ist die Gelegenheit damit anzufangen. Gegen Sie sich selbst einen Schubs... sich herauszufordern, weiterzuentwickeln und auf neue Art zu tauchen.

CCR-Schnuppertauchen

Wer von euch einen Rebreather mal ausprobieren möchte kenne ich zwei hervorragende Trainer dafür:

  • Backmount CCR - rEvo  --> Gerald Seif von Tauchsport Scubanautic in St. Pölten
  • Sidemount CCR - KISS Sidewinder --> Hubalek Helmut vom Tauchsport Regler-Service.at in Wien